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Im Fokus

22. Juli 24

WW Winzer Photo

Aromatische Weine aus dem Vulkanland

Ausgebrochen sind sie zwar seit 1,8 Millionen Jahren nicht mehr, dennoch prägen ihre Kegel die Landschaft noch heute: Die Rede ist von den Vulkanen der Südoststeiermark, denen das dort liegende Weinbaugebiet " Vulkanland" seinen Namen verdankt. Natürlich bietet die Südoststeiermark auch klassische Sorten wie Sauvignon Blanc, Welschriesling und Weißburgunder. Aber die besonderen Spezialitäten des DAC-Weinbaugebietes Vulkanland sind Gewürztraminer, Grauburgunder und Gelber Muskateller.

Fotos: ÖWM/WSNA

Natürlich bietet die Südoststeiermark auch klassische Sorten wie Sauvignon Blanc, Welschriesling und Weißburgunder. Aber die besonderen Spezialitäten des DAC-Weinbaugebietes Vulkanland sind Gewürztraminer, Grauburgunder und Gelber Muskateller

 

Ausgebrochen sind sie zwar seit 1,8 Millionen Jahren nicht mehr, dennoch prägen ihre Kegel die Landschaft noch heute: Die Rede ist von den Vulkanen der Südoststeiermark, denen das dort liegende Weinbaugebiet " Vulkanland" seinen Namen verdankt.

 

Die Südoststeiermark war jahrhundertelang eine umkämpfte Übergangsregion zwischen deutsch-, ungarisch- und slowenischsprachigem Siedlungsraum. Zahlreiche Burgen zeugen von dieser Vergangenheit. Von 1945 bis 1989 lag die strukturschwache Südoststeiermark buchstäblich im letzten "Eck", östlich und südlich begrenzt vom "Eisernen Vorhang".

 

Mit der Grenzöffnung 1989 sowie vor allem mit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 begannen Fördermittel für die Regionalentwicklung – und damit auch für den Weinbau – zu fließen. Damit eröffneten sich neue, zukunftsträchtige Perspektiven. Regionale und lokale Initiativen, finanziell unterstützt durch das EU-LEADER-Programm, machten es sich zur Aufgabe, den Wandel von der Grenzregion zur innovativen und lebenswerten Region zu schaffen. Sie legten den Grundstein für das "Steirische Vulkanland", das 1999 auch offiziell als Marke eingeführt wurde. Mit dem Weinjahrgang 2018 etablierte sich die Region als DAC-Region Vulkanland Steiermark.

Daten & Fakten zum Weinbaugebiet Vulkanland Steiermark

  • 1.650 ha Rebfläche, 84 % weiße, 16 % rote Sorten

 

  • 19 % Welschriesling, 17 % Weißburgunder, 11 % Sauvignon Blanc, 8,7 % Zweigelt, 8,4 % Gelber Muskateller, 6,9 % Chardonnay, 3,7 % Grauburgunder, 2,3 % Gewürztraminer

 

  • 205 Weingüter; insgesamt 1.100 Traubenproduzenten, die häufig nur kleine Weingartenflächen im Nebenerwerb bewirtschaften

 

  • wichtige Weinbaugemeinden: Hartberg, Fürstenfeld, Kapfenstein, St. Anna am Aigen, Klöch, Straden, Bad Gleichenberg

 

  • DAC-Region seit dem Jahrgang 2018

 

  • Klima: Übergangsgebiet vom heißen, trockenen, pannonischen zum feuchten, warmen, illyrischen Mittelmeerklima

 

  • Böden: Im nördlichen Vulkanland, in der Gegend um Hartberg, liegen die Weingärten auf Gneis-, Glimmerschiefer- und Granitböden. Gegen Südosten dominieren kalkige, Sand-, Kies- und Schotterböden. Im südlichen Teil um Klöch finden sich Böden vulkanischen Ursprungs aus Basalt und Tuff, teilweise überlagert von kalkigem Schotter und Lehm.

 

  • In den häufig sehr steilen, zwischen 400 und 500 m hoch liegenden Weingärten ist meist nur Handarbeit möglich, für die Lese ist sie im DAC-Reglement für die Region sogar vorgeschrieben.

Wie kleine Inseln im großen Meer

Namensgebend für die DAC-Region Vulkanland sind die erloschenen Vulkane, deren Kegel etwa im Raum Gleichenberg, Kapfenstein, Riegersburg, Klöch noch gut erkennbar sind und das Landschaftsbild beherrschen. Das Weinbaugebiet ist das einzige in Österreich mit vulkanischen Basalt- und Tuffböden.

 

Im Vulkanland liegen die einzelnen Weinberge wie kleine Inseln in einem großen Meer. Aus dieser "Verstreutheit" ergibt sich eine erstaunliche Rebsortenvielfalt in der Region. Die Palette der Weißweine reicht von Welschriesling und Sauvignon Blanc über Morillon (Chardonnay) bis zu Weißburgunder. Spezialitäten des Vulkanlandes sind Grauburgunder, Gelber Muskateller und der Traminer, der als DAC-Ortswein in Klöch auch halbtrocken ausgebaut werden kann, so wie jener des Weingutes Winkler-Hermaden. Das Vulkanland ist das wärmste Weinbaugebiet der Steiermark, was auch den mit 16 % relativ hohen Rotweinanteil (hauptsächlich Zweigelt) erklärt. Zum Vergleich: In der Südsteiermark beträgt er nur 9 %.

Frische, Kraft, Mineralität

Allen Vulkanland-Weinen gemeinsam ist ihre Frische und Kraft sowie eine feine, mineralische, bisweilen rauchige Würze, die auf die spezifische Geologie (Gneis, Schiefer, Granit, Kalk, Vulkangestein) zurückzuführen ist. Das Klima im Übergangsgebiet von trocken-heiß-pannonisch zu feucht-warm-Mittelmeer gibt den Weinen eine dezente, gebietstypische Stoffigkeit. Große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht begünstigen die Ausbildung ausgeprägter Aromen.

AUSGEWÄHLTE VULKANLAND-WEINE BEI WAGNER

Winkler-Hermaden: Gewürztraminer Klöch DAC

20 Jahre alte Reben auf Lehmböden, die aus vulkanischem Basalt und Tuff entstanden sind. Im Edelstahltank vergoren, ausgeprägtes Aroma von Bergamotte, Rose und Nelke, leichter Körper mit feinem Restzucker und milder Säure.

 

Das auf der Burg Kapfenstein untergebrachte Weingut Winkler-Hermaden bewirtschaftet 38 ha Rebfläche nach biologisch-regenerativen Richtlinien und produziert frische, fruchtige, aber auch langlebige, komplexe Weine. Die Weinberge liegen auf steilen Hängen mit vulkanischen Basalt- und Tuffböden. Seit 2018 führen die Brüder Christof, Thomas und Wolfgang Winkler-Hermaden das Weingut, sie werden von ihren Eltern Georg und Margot unterstützt.

Mehr als 40 Jahre alte Reben auf kalkhaltigen Schotter am Hausberg des Weinguts, 18 Monate Ausbau in Holzfässern. Stoffig-fruchtiger, leicht rauchiger Duft nach Amaranth, Sonnenblumenkernen, Mandarine und weißem Tee; fester, konzentrierter Gaumen mit Tonkabohne, Marille, hellem Nougat und Sesam; sehr langes und volles Finish.

 

Die Weine von Christoph Neumeister sind zurückhaltend, in sich ruhend, geprägt von der Herkunft, tiefgründig und voll Ausdruckskraft. Die rund 30 ha umfassenden, seit 2013 organisch-biologisch bewirtschafteten, steilen Weingärten des Betriebes sind von kargen Sandstein-, Muschelkalk- und Schotterböden geprägt.

Die Trauben kommen von den ältesten Muskateller-Stöcken des Weinguts; intensive Aromen nach Rosen und Zitronenzesten, vollmundig, prägnant, reichhaltig, dank längerer Maischestandzeit sehr intensiv.

 

Matthias Trummer bewirtschaftet nur einige wenige Hektar rund um den kleinen Ort Sankt Nikolai ob Draßling. Er widmet sich den regionaltypischen Sorten Weiß- und Grauburgunder, Sauvignon, Morillon, Gelber Muskateller und Welschriesling auf höchstem Niveau. Er setzt auf ein sehr eigenständiges, undogmatisches „Best of“ aus österreichischer Weinbautradition, internationalem Know-how, biologisch-dynamischem Gedankengut und konsequenter Orientierung am genussvollen Weintrinken.

DAC Vulkanland Steiermark

Districtus Austriae Controllatus – kontrollierte österreichische Herkunftsbezeichnung – ist das Kürzel für österreichische Qualitätsweine mit unverwechselbarer Gebietscharakteristik.

 

Das 2003 erstmalig im Weinviertel eingeführte Prinzip des DAC folgt dem Vorbild der Appellationssysteme in Frankreich, Spanien und Italien. Dort sind viele bedeutende Weine nach der Herkunftsregion benannt, wie etwa Chablis, Rioja und Chianti. Erst an zweiter Stelle steht die jeweilige Rebsorte: Chardonnay, Tempranillo und Sangiovese.

 

Das ursprünglich aus Burgund stammende Konzept proklamiert: Für die Unverwechselbarkeit und das Profil eines Weines ist dessen Herkunft aus einer bestimmten Region, einem Ort (Dorf, Gemeinde) bzw. aus einer Riede (Parzelle, Einzellage) wichtiger als die Rebsorte. Genau das ist die Idee des modernen Herkunftsmarketings, wie es seit 20 Jahren auch in Österreich von Weinbauverbänden, privaten Winzervereinigungen, einzelnen Winzern und – allen voran – von der ÖWM Österreich Weinmarketing GmbH propagiert wird.

 

Inzwischen sind alle Weinbaugebiete Österreichs dem Beispiel des Weinviertels gefolgt, haben ihre eigenen DAC-Rebsorten und Kriterien für die Produktion der DAC-Weine festgelegt. Mit der Einführung der DACs und der stärkeren Betonung der Herkunftsregion soll auch die (internationale) Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Weine gestärkt und deren Profil geschärft werden. Das gilt auch für das Vulkanland.

Vulkanland Steiermark DAC-Weine in 3 Kategorien

Für DAC-Weine aus dem Vulkanland sind diese Rebsorten zugelassen: Welschriesling, Weißburgunder, Morillon (Chardonnay), Grauburgunder, Riesling, Muskateller, Sauvignon Blanc, Traminer sowie Cuvées daraus.

Gebietsweine

Leichte, frische, fruchtbetonte, zugängliche Weine, deren Trauben aus der ganzen DAC-Region stammen dürfen. Der Charakter der Vulkanland-Rebsorten wird in den Gebietsweinen bereits deutlich. Dürfen ab 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres verkauft werden.

Ortsweine

Charaktervolle Weine und lokale Spezialitäten, die das Mikroklima und Terroir ihrer Herkunftsgemeinde repräsentieren. Perfekte Speisenbegleiter, die jung Freude bereiten, aber durch einige Jahre Flaschenreife an Kraft und Ausdruck gewinnen.
Als Vulkanland DAC deklariert werden dürfen die Ortsweine aus Oststeiermark, Riegersburg, Kapfenstein, St. Anna, Tieschen, Klöch, Straden, St. Peter, Gleichenberg. Dürfen ab 1. Mai des auf die Ernte folgenden Jahres verkauft werden.

Riedenweine

Die Spitze der Vulkanland-Weine stammt aus Einzellagen (Rieden), vergleichbar mit französischen Grand Crus oder Premier Crus. Die Riedenweine werden meist länger ausgebaut und spiegeln das spezifische Terroir einzelner Lagen wider, sind vielschichtig und lange lagerfähig. Ihre Komplexität nimmt durch Flaschenreife zu. Dürfen ab 1. Mai des auf die Ernte folgenden Jahres verkauft werden.

Für dichte, ausdrucks- und kraftvolle, länger gereifte DAC-Weine ist der Zusatz "Reserve" möglich. Sie dürfen frühestens 2 Jahre nach der Lese auf den Markt kommen. Diese Kategorie bietet neben der Gebietscharakteristik weitere vielschichtige Geschmacksdimensionen, komplexe Fülle, einen finessenreichen, langen Abgang und großes Reifepotenzial.

Die Weine müssen trocken ausgebaut sein (max. 4 g/l Restzucker), Handlese ist verpflichtend.