Fotos: ÖWM
Österreichischer Sekt liegt im Trend und hat sich in den vergangenen Jahren vom "Anlassgetränk" zum vielseitigen Genussprodukt entwickelt. Die geschützte Herkunftsbezeichnung "Sekt Austria" gibt den Kunden Orientierung und Sicherheit beim Kauf. Während der Bubble Days gibt's bei Wagner bis Ende Dezember minus 20 % auf ausgewählte Schaumweine!
Der Advent, Weihnachten und Silvester animieren die Österreicher zum Sekttrinken: Fast die Hälfte der jährlich 27 Millionen konsumierten Flaschen Sekt wird hierzulande allein in den beiden Monaten November und Dezember getrunken! Die wichtigsten Gründe, eine Flasche zu entkorken, sind: zum Anstoßen, in letzter Zeit aber immer häufiger auch als Aperitif und Speisenbegleiter oder einfach zum Genießen, also ohne bestimmten Anlass.
Rund 60 % der Österreicher trinken ein- bis zweimal im Jahr Sekt, immerhin 10 % tun dies monatlich. Bei jüngeren Konsumenten ist dieser Wert deutlich höher: Mittlerweile kaufen etwa 30 % der 18- bis 29-Jährigen zumindest einmal pro Monat Sekt.
Die heimische Sektwirtschaft – etwa ein Dutzend Sektkellereien, rund 200 Winzer und 3.000 Trauben- oder Grundweinlieferanten – können sich freuen: Für fast 80 % der Sekttrinker ist die Herkunft des Schaumweins wichtig, sie bevorzugen österreichischen Sekt. Der Trend geht hin zu den trockeneren Geschmacksrichtungen, zu Rosé-Sekt und zu alkoholfreiem Sekt – mit ansehnlichen Wachstumsraten in den vergangenen Jahren. Und: Sekt hat sich vom anlassbezogenen Getränk zum vielseitigen Genussprodukt entwickelt.
Bemerkenswert: Heimische Qualität wird offenbar auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten von den Österreichern hoch geschätzt und regelmäßig gekauft. Das geht aus den Umfrageergebnissen des "Schlumberger Sektreports" 2023 hervor: 65 % der Befragten gaben an, trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage weiterhin regionalen Sekt zu kaufen. Insbesondere bei der Altersgruppe 40+ ist die Treue zu heimischem Sekt hoch.
Sekt Austria
Um sicher zu sein, dass tatsächlich österreichischer Sekt in der Flasche ist, sollte man das Etikett genau lesen: "Sekt hergestellt in Österreich" ist nicht gleichbedeutend mit "Österreichischer Sekt". Denn nur, wenn 100 % der Grundweine aus Österreich kommen und die Versektung in Österreich stattfindet, darf das Produkt die Bezeichnung "Österreichischer Sekt" bzw. "Sekt Austria" tragen.
Diese 2022 festgelegte Bezeichnung für österreichischen Sekt geschützten Ursprungs und geprüfter Qualität soll dazu beitragen, die 100 %-ige Herkunft aus Österreich stärker ins Bewusstsein der Konsumenten zu rücken. Die rot-weiß-rote Banderole für Sekt Austria ist ein weiterer Garant für die österreichische Herkunft. Zudem werden die Produktionsrichtlinien durch die Bundeskellereiinspektion kontrolliert und die Produkte einer sensorischen Prüfung durch eine Verkosterkommission unterzogen.
Die Sektpyramide
Die drei Qualitätsstufen heimischen Sekts sind in der sogenannten "Sektpyramide" so definiert: Sekt Austria, Sekt Austria Reserve, Sekt Austria Große Reserve. Die "Sektpyramide" nimmt in ihrer Spitzenkategorie Maß an den höchsten Standards der führenden Schaumweine der Welt – z. B. Champagner, Franciacorta – und geht in manchen Punkten sogar darüber hinaus.
Für die Schaumweine der Basiskategorie Sekt Austria gilt: österreichische Herkunft der Trauben und Grundweine aus einem geschützten Ursprungsgebiet, Mindestlagerzeit des Sekts auf der Hefe 9 Monate (bei Flaschengärung).
In dieser Sekt-Kategorie ist neben der traditionellen Flaschengärung auch eine Tankgärung – Méthode Charmat – erlaubt. Hier beträgt die Mindestreifedauer 6 Monate.
Ab der zweiten Qualitätsstufe – Sekt Austria Reserve – sind ausschließlich Schaumweine zugelassen, die durch Flaschengärung produziert wurden. Die Trauben und Grundweine dürfen aus jeweils nur einem Bundesland stammen. Außerdem ist eine Reifezeit auf der Hefe von mindestens 18 Monaten vorgeschrieben. Die Reserve-Sekte sind nach 24 Monaten für den Verkauf zugelassen.
Für die höchste Stufe – Sekt Austria Große Reserve – dürfen die Trauben jeweils nur in einer Weinbaugemeinde gelesen und nach dieser bezeichnet werden (z. B. Poysdorf, Langenlois, Gols, Gamlitz …). Verpflichtend sind die traditionelle Flaschengärung und eine Mindestreife von 36 Monaten auf der Hefe.
Wichtig: Die Trauben für Reserven und Große Reserven müssen handgelesen sein, und der Restzuckergehalt dieser Sekte darf 12 g/l nicht überschreiten. Sie müssen also innerhalb der Kategorien "brut nature", "extra brut" oder "brut" liegen.
Welche Rebsorten sind für österreichischen Sekt zulässig?
Grundsätzlich kommen für die Herstellung von Sekt alle 26 weißen und 14 roten in Österreich zugelassenen Qualitätsrebsorten in Frage. Je nach Verwendung der Sorten sind folgende, zusätzliche Sonderbezeichnungen möglich:
Rosé: Grundweine aus roten Rebsorten oder als Cuvée aus weißen und roten Rebsorten
Blanc de Blancs: Grundweine ausschließlich aus weißen Rebsorten
Blanc de Noirs: Grundweine ausschließlich aus roten Trauben, die schonend – "weiß" – gepresst werden, sodass keine Farbstoffextrahierung aus den Beerenhäuten erfolgt.
Kategorien für österreichischen Sekt
Bevor die Sektflasche mit einem Naturkorken verschlossen wird, fügt man noch den Dosagelikör ("Liqueur d'Expédition") hinzu. Dieser bestimmt die Geschmacksrichtung und den Süßegrad des Sekts.
Sektkategorien nach Restzuckergehalt:
- brut nature 0-3 g/l
- extra brut/extra herb 0-6 g/l
- brut/herb bis 12 g/l
- extra trocken/très sec/extra dry 12-17 g/l
- trocken/sec/dry/secco 17-32 g/l
- halbtrocken/demi sec/medium dry 32-50 g/l
- mild/dolce/doux/sweet mehr als 50 g/l
Tag des Sekts
Die ÖWM Österreich Wein Marketing GmbH und das Österreichische Sektkomitee bemühen sich um die Verbesserung von Wissen und Transparenz bei der Erzeugung und Vermarktung von österreichischem Sekt. Ziel ist es, in Weinhandel und Gastronomie sowie bei den Konsumenten mehr Bewusstsein für heimischen Sekt zu schaffen und diesen präsenter zu machen.
Dazu gehört etwa auch der jährlich von der Branche veranstaltete "Tag des österreichischen Sekts" am 22. Oktober, an dem heimischer Sekt durch verschieden Aktivitäten in den Mittelpunkt gerückt wird. Bei zahlreichen Veranstaltungen können sich Sektliebhaber über die Produkte und Herstellungsmethoden informieren sowie die diversen Sorten und Qualitätsstufen verkosten. Zugleich ist der 22. Oktober der "Tag der offenen Tür" in den heimischen Sektkellereien: die perfekte Gelegenheit, um die verschiedenen Facetten des heimischen Sekts direkt am Entstehungsort kennenzulernen. Der "Tag des österreichischen Sekts" dient vor allem auch der Bewusstseinsbildung für Qualität, Vielfalt und Herkunft des Sekts in Gastronomie, Handel und bei den Kunden.
Das Sektkomitee hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, den Marktanteil von heimischem Sekt von derzeit 30 % mittelfristig auf 50 % zu steigern und vor allem in der Gastronomie deutlich stärker zu werden. Zum Vergleich: der Marktanteil des österreichischen Weines liegt dort bei rund 80 %.
"Österreichischer Champagner"
Das Qualitätsbewusstsein heimischer Schaumweintrinker scheint hoch zu sein. In den vergangenen Jahren begann sich abzuzeichnen, dass viele – vor allem jüngere – Kunden bereit sind, für eine "Große Reserve" aus Österreich gleich viel oder sogar mehr zu bezahlen als für eine Flasche Champagner.
Stichwort "Champagner": Etwa bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts beherrschte Champagner praktisch allein den internationalen Markt für Qualitätsschaumwein – auch jenen in Österreich. 1842 begann Robert Alwin Schlumberger in Bad Vöslau mit der Produktion von damals auch hierzulande "Champagner" genanntem Schaumwein, nachdem er seine Position als Kellermeister beim Champagnerhaus Ruinart aufgegeben und sein Know-how nach Österreich mitgebracht hatte.
1890 startete Johann Kattus in Wien seine Sektproduktion und belieferte Herrscherhäuser in ganz Europa. Damals wurde noch von österreichischem Champagner gesprochen, was seit dem Ende des Ersten Weltkrieges den Produzenten in der Champagne vorbehalten ist.
1925 wurde der Begriff "Sekt" rechtlich verankert. Seit Mitte der 1970er-Jahre dürfen in Österreich auch Winzer Sekt produzieren, zuvor war dies den Sektkellereien vorbehalten.
Seit 1995 muss es in Bezug auf flaschenvergorenen Sekt in Österreich korrekt "Méthode Traditionelle" heißen, da gemäß EU-Recht die Bezeichnung "Méthode Champenoise" außerhalb der Champagne nicht mehr erlaubt ist.
Während unserer Bubble Days gibt's bis Ende Dezember minus 20 % auf ausgewählte Schaumweine!
Zum Beispiel diese hier:
Weingut Bründlmayer, Kamptal – Rosé Brut Sekt Austria Reserve
Cuvée aus Blauburgunder, Zweigelt, St. Laurent, traditionelle Flaschengärung, 18 bis 24 Monate auf der Hefe, handgerüttelt, Dosage: brut.
Feines Moussieren, zarter fruchtig-würziger Duft, Anklänge von Kirschen und Walderdbeeren, Hauch Zitrus, Karamell- und Hefenoten, fruchtbetont, cremig, vielschichtig am Gaumen, elegante Säure, mineralisch, sehr harmonisch.
Weingut Esterházy, Leithaberg – Brut Sekt Austria
100 % Blaufränkisch aus kalkreichen, biologisch bewirtschafteten Weingärten, weiß gepresst, Grundwein im Stahltank vergoren, dann Flaschengärung, 2 Monate auf der Hefe, Dosage: brut (6 g Restzucker/l). Kandierte Früchte, Zitrus, Sternfrucht, frisch, elegant.
Weingut Jurtschitsch, Kamptal – Brut Nature 2018 Sekt Austria Große Reserve
2018er-Jahrgangssekt, 100 % Grüner Veltliner, biodynamisch produziert, 50 Jahre alte Reben auf 400 m Höhe im Kamptal, erste Gärung im großen Holzfass, zweite Gärung in der Flasche, 36 Monate Hefekontakt, handgerüttelt, Dosage: brut natur (1,8 g Restzucker/l – trockener geht's kaum ...).
Sehr authentischer Winzersekt mit viel Finesse, Eleganz, Präzision, würzig, knackig frisch, mineralisch, Anklänge von Hefe, Brioche und grünen Äpfeln.
Fred Loimer, Kamptal – Extra Brut Reserve
Cuvée aus Pinot Noir, Zweigelt, Pinot Blanc, Chardonnay, Pinot Gris; rund 2/3 der Grundweine stammen aus 2021, 1/3 aus Jahrgängen zurück bis 2011 (!). Biodynamisch produziert, erste Gärung spontan im Stahltank, zweite Gärung in der Flasche, mind. 21 Monate auf der Feinhefe, Dosage: extra brut (3 g Restzucker/l).
Feine Perlage, Anflüge von Hefe, Trockenfrüchten, Apfelgebäck, sehr trocken, stahlig, animierende Säure, Zitrusnoten.
Markus Altenburger, Neusiedlersee – Blank Zero Dosage
Die Cuvée aus weißen Trauben (vor allem Neuburger, Chardonnay, Welschriesling) von kalkig-mineralischen Böden wurde im großen Holzfass vergoren und ein Jahr ohne Schwefelzusatz ausgebaut, zweite Gärung traditionell in der Flasche, 45 Monate auf der Hefe gelagert, ungefiltert und "blitzblank". Dosage: zero = keine Dosage = brut nature = extrem trocken. Frisch, würzig, leichte Zitrusnote, etwas Birne, Brioche, Mandeln, sehr komplex, unkonventionell, naturbelassen.
Erwin Sabathi, Südsteiermark – Gelber Muskateller Brut
Gelber Muskateller, biologisch produziert, spontanvergoren im Edelstahltank, dann 5-monatige Flaschengärung, handgerüttelt, Dosage: brut (5 g Restzucker/l).
Frisch, fruchtbetont, intensiver Duft nach Hollerblüten und Akazienhonig; am Gaumen etwas Grapefruit, zarte Säure, elegantes Mousseux, aromatisch, animierender Trinkfluss, perfekt als Apertitif!