Längst ist der Göttlesbrunner zu einer der führenden Winzerpersönlichkeiten Österreichs gereift, hat das Weingut und seine Weine kontinuierlich weiterentwickelt, wurde – vor allem für seine großartigen Roten – häufig ausgezeichnet und gehört heute zur Créme de la Créme der heimischen Weinszene. Inzwischen hat auch die 1994 geborene Tochter Johanna Mitverantwortung für das Weingut übernommen.
Erste Riedenklassifikation der Region
Die Familie Markowitsch betreibt seit mehr als 200 Jahren Weinbau in Göttlesbrunn. Heute gehört das 65 ha große, bio-zertifizierte Weingut zu den Leitbetrieben der Region Carnuntum und zur Vereinigung der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW).
Unter kräftiger Mitwirkung von Gerhard Markowitsch machte das erst 1993 als eigene Weinregion etablierte Carnuntum in den vergangenen Jahren mit der Einführung des Lagenkonzepts den bisher größten Schritt in seiner Entwicklung: beachtlich für eine Region, die vor 30 Jahren in der Weinszene noch als Underdog galt!
Die Grundidee dieses aus Frankreich stammenden 3-stufigen Herkunftssystems, das zwischen Gebietsweinen, Ortsweinen und Lagenweinen unterscheidet: Rebsorten und Cuvées treten in den Hintergrund, die Herkunft der Weine in den Vordergrund. Die vom Terroir geprägten Eigenheiten des Gebietes Carnuntum, der einzelnen Weinbauorte und der Einzellagen (Rieden) werden klar definiert und kommen in den Weinen deutlich zum Ausdruck.
Viele Parzellen von Markowitsch liegen in Weingärten, die als "1ÖTW – Erste Lage Österreichische Traditionsweingüter" klassifiziert sind und damit zu den besten Lagen in Carnuntum zählen. Von dort stammen etwa die Lagen- oder Riedenweine Schüttenberg (Chardonnay), Rosenberg (Blaufränkisch, Merlot, Zweigelt) oder Kirchweingarten (Zweigelt).
Eigener Stil statt Kopie
Auch der Status Carnuntums als DAC-Gebiet (seit 2019) soll beitragen, das eigenständige Profil der Region zu schärfen. Das alles fiel nicht vom Himmel: „Wir haben mehr als ein Jahrzehnt intensive und professionelle Forschung hinter uns. Wir mussten erst in unsere Geologie hineinwachsen, über unsere eigenen Böden viel lernen. Da steckt viel Autodidaktik drin“, sagte uns Gerhard Markowitsch in einem Gespräch. „Wir wollen nichts kopieren. Wir sind nicht Bordeaux, Burgund oder Toskana, sondern müssen unseren eigenen Stil erarbeiten, unseren Charakter definieren.“
Bei Markowitsch kommt hinzu: Die biologische Bewirtschaftung der Weingärten trägt wesentlich zur Schärfung des Weinprofils bei. Dementsprechend hat sich der Stil des Weingutes mit den Jahren weiterentwickelt, verfeinert, präzisiert. Markowitsch-Weine sind heute typischerweise elegant, lebendig, frisch, von kühler Aromatik und Stilistik geprägt, kraftvoll, aber nie opulent oder üppig. Sie bereiten viel Trinkfreude und überfrachten den Gaumen nicht. Die Roten präsentieren sich dunkelfruchtig, kompakt, würzig, mit samtigen Tanninen. Die Weißen sind geradlinig, engmaschig, charakterstark, spannend, würzig, mineralisch, bisweilen "salzig".
Biologisch, handwerklich aufwendig, sanft
Im Weingarten arbeitet die Familie Markowitsch biologisch zertifiziert, handwerklich aufwendig und sorgfältig. Dies bringt die jeweilige Herkunft der Weine noch prägnanter zum Ausdruck. Gerhard und Tochter Johanna wollen keine überreifen Trauben, ernten daher eher früher – ausschließlich per Handlese.
Im Keller werden Trauben, Moste und Weine schonend behandelt, es wird nur sanft gepresst und nicht gepumpt. Die Trauben aus den einzelnen Lagen werden separat in eigenen Gebinden spontanvergoren – abhängig von Rebsorte, Herkunft und Jahrgang sind das große Holzgärständer, gebrauchte Barriques oder Stahltanks. Auch der Reifeprozess hängt vom jeweiligen Wein ab und vollzieht sich in großen Holzfässern, Barriques, Beton-Eiern oder Stahltanks.
Die Weine:
Ortswein aus Prellenkirchen am Spitzerberg, einem Kalksockel ganz im Osten von Carnuntum – in der windexponierten Ebene zwischen den Ausläufern der Alpen und jenen der Karpaten, vorwiegend sandiger Kalkstein, der dem Wein viel Mineralität verleiht.
50 Jahre alte Reben, spontanvergoren und 11 Monate auf der Vollhefe im Edelstahl und in großen Holzfässern gereift; intensiver, komplexer Burgunder, viel Frucht, salzige Mineralik, engmaschig, elegant.
Ortswein aus Göttlesbrunn, 70 % Chardonnay, 30 % Weißburgunder. In den kühleren, waldnahen Göttlesbrunner Lagen mit ihren kalkreichen Böden ergeben diese Burgundersorten Weine von kristalliner Struktur und hoher Komplexität. Spontangärung in großen Holzfässern aus französischer Eiche.
Tiefe, gelbe Frucht, belebende Frische, helle Blüten, Kräuter, geradlinig, spannend, mineralisch, vielfältiges, animierendes Aromenspiel.
Ortswein aus Göttlesbrunn, 60 % Zweigelt, 40 % Blaufränkisch, spontanvergoren, 16 Monate in Barriques und 500-l-Fässern gereift, dunkelbeerige, kühle Aromatik, saftig, würzig, sehr schön zu trinken.
PS: Bis 2021 hieß dieser Ortswein "Redmont" und war unter diesem Namen einer der bekanntesten und beliebtesten Markowitsch-Weine.
Die Trauben für diesen Gebietswein kommen aus den sanften Hügeln rund um das Dorf Höflein, wo die kühleren Weingärten von Markowitsch (Scheibner, Kirchtal) mit ihren kalkreichen Unterböden ideale Voraussetzungen für diese Rebsorte bieten. Spontanvergoren in Stahltanks und Barriques, gereift in gebrauchten französischen Barriques.
Intensiver Duft nach roten Beeren, Hagebutten und aromatischen Gewürzen, feingliedrig, samtig, weich, gleichzeitig frisch und mit kristalliner Säure ausgestattet.
Dieser Gebietswein aus Zweigelt ist seit vielen Jahren ein Rotwein-Klassiker aus der Region Carnuntum! Die von Löss und schottrigen Lehmböden geprägten Lagen rund um die Orte Göttlesbrunn und Höflein bieten ideale Voraussetzungen für einen feinen, dennoch auch gehaltvollen Zweigelt. Spontanvergoren im Stahltank, gereift in französischen Barriques und großen Holzfässern.
Verführerischer Duft nach hochreifen Kirschen und dunklen Beeren, Hauch von Schokolade, saftig, weich und füllig am Gaumen, langer Abgang. Perfekter Easy Drinking Wine!
Ein würdiger Botschafter der Region Carnuntum! Gebietswein aus Zweigelt, Blaufränkisch und Merlot, Trauben aus verschiedenen Lagen mit schottrigen und sandigen Lehmböden im Weinbaugebiet Carnuntum. Spontanvergoren, gereift in großen Holzfässern und gebrauchten Barriques.
Gebietstypische animierende Kirschenaromatik, warme Würze, zarte Röstnote, saftig, elegant und erfrischend. Ein schöner Wein für jeden Tag!