Die Weißen des Weinguts Vitikultur MOSER kommen aus Rohrendorf im Kremstal, die Roten aus Apetlon im burgenländischen Seewinkel: Niki Moser und seine Familie produzieren in zwei grundverschiedenen Weinregionen jeweils herausragende Weine – authentisch, elegant, individuell, biodynamisch.
Niki Moser aus Rohrendorf bei Krems hatte den von seinem Vater 1987 gegründeten Betrieb zwar schon seit dem Jahr 2000 geführt, doch den Namen "Weingut Sepp Moser" stets beibehalten. Nachdem neben Niki und seiner Frau Andrea die Töchter Kathi und Nana sowie Schwiegersohn Jan wichtige Aufgaben und Verantwortung auf dem Betrieb übernommen hatten, entschied sich die Familie für einen die Generationen übergreifenden Namen des Weinguts: Vitikultur MOSER. Warum? Weil, so Niki Moser im Gault&Millau, "... die Zeit dafür reif war und weil die Geschichte dieser Familie mehr ist als bloß ein Vorname."
Vieles ändert sich, das Wichtigste bleibt gleich
Auch wenn sich im Zug des Generationenwechsels der Name des Weinguts, die Aufgabenverteilung, der Auftritt nach außen hin, die Etiketten und das gesamte Corporate Design geändert haben: Die Verpflichtung zur Biodynamik, Qualität und Individualität der Weine ist gleich geblieben.
Niki Moser widmet sich verstärkt der Arbeit im Weingarten, für die Abläufe im Keller sind primär Tochter Kathi und ihr Mann, der Kellermeister Jan Moser-Vavricka, zuständig. Der Stil wurde beibehalten: Die Weine von Vitikultur MOSER sind niemals laut oder opulent. Anstatt sich mit übermäßiger Primärfrucht aufzudrängen, begeistern sie mit subtiler Frucht, feiner Würze und anregender Finesse. Die Familie legt Wert auf Harmonie und Bekömmlichkeit. Es sind keine vordergründigen Spaß-, sondern tiefgründige Freude-Weine.
Weiße aus dem Kremstal, Rote aus dem Seewinkel
Niki Moser hatte die von seinem Vater Sepp geschaffene, zweigeteilte Betriebsstruktur beibehalten. Sie bleibt auch weiterhin bestehen: In Rohrendorf im Kremstal werden auf 24 ha Terrassenweingärten mit Löss- und Konglomerat-Verwitterungsböden ausdrucksvolle, mineralische Weißweine produziert: Grüner Veltliner, Riesling, Chardonnay, Sauvignon Blanc.
Im burgenländischen Apetlon im Seewinkel bewirtschaftet die Familie 27 ha mit tiefgründigen Schwarzerde-Schotterböden. Hier wachsen im heißen, pannonischen Klima vor allem Zweigelt, Cabernet Sauvignon und Merlot für strukturreiche Rotweine.
In Bezug auf Rebsorten, Böden und Mikroklima sind Rohrendorf und Apetlon ungefähr so weit voneinander entfernt wie die beiden Dörfer selbst. Und dennoch gelingt es der Familie Moser seit vielen Jahren, in beiden Regionen bemerkenswerte Weine zu produzieren. Und in beiden Fällen trägt die Biodynamik wesentlich dazu bei, den Weinen Eleganz, Authentizität und Herkunftscharakter zu verleihen.
Biodynamisch seit 2006
Sein persönliches „Erweckungserlebnis“ in Bezug auf den Bio-Weinbau hatte der junge Niki Moser 1999 auf einer Reise zu den französischen Biodynamik-Pionieren Pierre Frick und Marc Kreydenweiss. Als er dann im Jahr 2000 die volle Verantwortung für den Betrieb übernahm, begann er, einige Versuchsflächen biodynamisch zu bewirtschaften. Trotz anfänglicher Skepsis und Rückschlägen blieb Moser konsequent, stellte nach und nach einzelne Weingärten, 2006 das ganze Weingut auf Biodynamik um, womit er einer der ersten in Österreich war. Seit 2009 sind die Weine von Demeter bio-zertifiziert.
Wie für alle Bio-Winzer ist auch für die Familie Moser nicht nur die Gesundheit des Bodens und der Reben wichtig, sondern auch die Möglichkeit, den Weinen durch biodynamische Bewirtschaftung mehr Qualität, Eigenart, Lebendigkeit, regionalen Ausdruck und Charakter zu verleihen. Durch Spontanvergärung, Verzicht auf Agrarchemie, Zuchthefen und standardisierte Lehrbuch-Kellertechnik lässt sich das vielzitierte Terroir besser herausarbeiten – die Weine bekommen ein klares, unverwechselbares Profil und gewinnen deutlich an Authentizität.